Mittwoch, 19. August 2015

Müllvermeidung

Ja, es war wieder eine ganze Weile still hier... momentan bin ich aber mit Renovierungsarbeiten und Umzugsvorbereitung so eingespannt, dass ich weder viel nähe noch viel zum bloggen komme. Es kommen wieder andere Zeiten -versprochen- aber vorerst wird es hier wohl noch etwas ruhiger bleiben.

Der Titel heute ist ungewöhnlich, allerdings beschäftig mich das Thema "Müllvermeidung" (oder neudeutsch: Zero Waste) schon sehr lange. Im Alltag hat es sich gut eingespielt, ich nehme selbstverständlich überall meine Stofftasche mit zum Einkaufen, greife nicht zu den ausliegenden Plastiktüten, kaufe Obst und Gemüse soweit möglich auf dem Markt, wir trinken überwiegend Leitungswasser, ... und was auch schon ewig zum Einsatz kommt sind selbstgenähte Brotbeutel. Ich kenne sie noch aus meiner Kindheit, schon meine Mutter hat sie benutzt. Mein alter Beutel ist mittlerweile fast völlig auseinander gefallen, so musste also dringend ein Neuer her:

Genäht wieder ganz simpel aus zwei Baumwoll-Geschirrtüchern, oben mit Tunnelzug, durch den dann eine Kordel gezogen wird. Und schon sind die Massen an Papier-Bäckertüten Geschichte.
Allerdings muss man sagen, dass diese Beutel nicht bei allen Bäckereien gerne gesehen sind. Mancherorts stellen sich die Verkäuferinnen geradezu dämlich an: "Nein, das dürfen wir aus hygienischen Gründen nicht..."  Die Krönung war, als mir vor Kurzem mit diesen Worten und einem zackigen "hier, dann verpacken Sie das bitteschön selbst!" das Brot auf die Geldschale der Theke gelegt wurde... meine Weigerung diesen Laib Brot "aus hygienischen Gründen" nicht mehr haben zu wollen wurde mit Unverständnis aufgenommen (und jetzt sagt mir mal Eure Meinung: was ist unhyginischer: ein frisch gewaschener Brotbeutel oder eine Geldschale wo den ganzen Tag dreckiges Kleingeld aus ungewaschenen Händen den Besitzer wechselt???). Auf jeden Fall weiß man sehr schnell, wo man einkaufen kann und wo nicht und falls Ihr neu irgendwo einkauft und die Verkäuferinnen skeptisch sind: einfach den Beutel aufhalten und die Verkäuferin "werfen" lassen! ;-) Sieht zwar lustig aus, ist aber auch zielführend...

Schon vor langer Zeit habe ich von diesen typischen Wattepads zum Abschminken auf diese Mikrofaserpads umgestellt:
Ursprünglich waren das mal Mikrofaserschwammtücher. Die hab ich einfach in passende Stücke geschnitten, mit der Nähmaschine im Zickzackstich einmal drumrum genäht, dass nichts ausfranst und schon sind sie einsatzbereit. Funktioniert hervorragend, benutzt sammle ich sie einfach in einem Wäschenetz, in dem werden sie auch gewaschen und getrocknet und können danach wieder verwendet werden. Spart nicht nur Müll, sondern auch Geld!
Und das schöne an diesem Projekt war, dass unsere Große "endlich mal was nähen" durfte! Sie lag mir schon ewig damit in den Ohren und hier hab ich sie dann endlich mal machen lassen. Das Resultat ist daher alles andere als perfekt, aber hey? Kommt es darauf an? Wir waren auf jeden Fall beide stolz wie Oskar und ich muss jetzt Abend daran denken, wenn ich so ein Pad in die Hand nehme...